Mitglied im Verband Deutscher Tierheilpraktiker VDT
Dies gilt auch für unsere Pferde, denn instinktiv suchen sie Kräuter oder Pflanzen, die ihnen guttun und verschmähen diejenigen, die sie nicht benötigen oder die ihnen schaden.
Das "Angebot" von heimischen Kräutern ist meist gut gedeckt, denn je nach Jahreszeit stehen diese auf der Koppel zur Verfügung und versorgen unsere Pferde mit notwendigen Vitaminen, Mineralien, Nährstoffen u.v.a.m.. Im Frühjahr wenn der Fellwechsel abläuft können wir z.B. beobachten, dass unsere Pferde jetzt Löwenzahn, Birke, Distel oder Brennnesssel bevorzugt aufnehmen und auch als Zusatzfutter gerne fressen.
Aber nicht nur im Fellwechsel können Sie Ihr Pferd und dessen Stoffwechsel mit Kräutern unterstützen, denn auch eine "gutgemeinte" Fütterung, Verletzungen, Krankheit, Sehnenprobleme, Wunden, Muskelverspannungen, Wurmkuren, Infektionen, Bakterienbefall, Impfungen, übermäßige Belastung durch Turniere oder Training, lang anhaltender Stress, Schmerzen u.v.a.m. können diesen belasten. Ist dieser überfordert kann der Körper auch Giftstoffe nicht mehr ausreichend abtransportieren und es kann es zu Ablagerungen im Bindegewebe kommen, die den Lymphfluss behindern, der für den Nährstofftransport und den Abtransport von Schlacken und Giftstoffen verantwortlich ist. Dies kann den Körper langfristig übersäuern und für zahlreiche Symptome, Schmerzen, Einschränkungen des Bewegungsapparates, Sehnenprobleme, angelaufene Beine, Hautausschläge, Allergien u.v.a.m.sorgen. Aber auch das Verhalten des Pferdes kann sich dadurch verändern. Der Satz "Ich bin sauer" verdeutlicht auch bei unseren Pferden, dass eine Übersäuerung für schlechte Laune sorgen kann, sie streitsüchtig oder gar aggressiv reagieren, obwohl dies nicht ihren Charakter entspricht.
Deshalb ist es empfehlenswert, mit der Fütterung von Kräutern oder Mineralstoffen, das körperliche und emotionale Gleichgewicht Ihres Pferdes zu "pflegen", damit Kraft, Ausdauer, Gelassenheit und Losgelassenheit möglich sein können.
Bei der Fütterung von Kräutern sollte man aber bedenken, dass diese nicht eine schnelle Lösung bietet, dafür aber langfristig zur Regulation beitragen kann. Wenn Sie Kräuter, Mineralstoffe, die für die Körperfunktion unerlässlich sind und die für jeden Regenerationsprozess benötigt werden, oder mehrere Ergänzungsfuttermittel miteinander kombinieren, achten Sie bitte darauf, dass es nicht zu viel wird, oder die Produkte mehrere gleiche Inhaltsstoffe enthalten, denn so können Sie den Körper überfordern und dadurch können wieder Ablagerungen entstehen.
Zeit und Geduld sind auch nötig, denn nicht nur bei der Fütterung mit Kräutern wird bei chronischen Erkrankungen erst "Ein Schritt vor dem Anderen getan".
Beispiel:
Eine schlecht heilende Wunde wird mit der Gabe von Kräutern deutlich besser. Jetzt bekommt das Pferd einen Einschuss und die Heilung der Wunde stagniert wieder. Das ist zwar "frustrierend" aber völlig normal, denn der Körper weiß genau nach welchem Schema er arbeiten muss.
Ebenso kann es bei einer Allergie oder einem Hautausschlag mit starkem Juckreiz sein, dass sich zuerst das Verhalten des Pferdes bessert, es wieder interessierter reagiert, Spaß an der Bewegung hat, aber der Hautausschlag noch "blüht". Das sind gute Anzeichen, dass die gewählte Therapie anschlägt, denn zuerst mit das Gemüt "gesunden" damit der Körper folgen kann.
Kräuter sind ein wichtiger Baustein zur Unterstützung der artgerechten Fütterung unserer Pferde, denn diese sorgt für die nötige Energie, die aus dem Futter gewonnen wird. Deshalb ist auch eine "gutgemeinte" Fütterung zu überdenken, denn damit kann auch die Energiezufuhr "gedrosselt" werden, das Pferd sich ständig müde oder schlapp fühlen, wenig Bewegungsfreude zeigen, obwohl es keine anderen Symptome zeigt. Besonders die angepasste Bewegung ist für unsere Pferde enorm wichtig, denn nur mit ausreichend Bewegung kann der Stoffwechsel gut ablaufen.
Verletzungsbedingte "Ruhephasen" können das Pferd nicht nur körperlich einschränken, sie können auch die Leber stressen. Dieses wichtige Stoffwechselorgan reagiert lt. TCM sehr empfindlich auf Stress und so macht es Sinn, bei Einschränkungen der Bewegung auch dieses Organ mit passenden Kräutern zu unterstützen. Die Leber wird als Motor des gesamten Körpers bezeichnet, der den harmonischen und gleichmäßigen Fluss des Qi (Energie/Lebenskraft) gewährleistet. Die Leber hilft also dabei das Qi im Körper zu verteilen, kontrolliert das ruhende Blut und hat Bezug zu Sehnen, Muskeln, Bändern und reagiert sehr empfindlich auf Wind oder Zugluft. So kann man verstehen, dass z.B. bei einer Muskelverspannung die "Pflege" der Leber durchaus Sinn macht, damit der Körper sich besser entspannen kann.
In der TCM sind Kräuter eine wichtige Säule der Therapie, denn die Zusammenhänge von Organen, Geweben, äußeren und inneren Einflüssen u.v.a.m. werden hier berücksichtigt, damit das körperliche und emotionale Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.
Ein wichtiger Aspekt für den Einsatz von Kräutern ist auch, dass die Lehre der TCM beschreibt, dass es nur mit Kräutern möglich sein soll das Qi (Lebenskraft/Lebensenergie) aufzufüllen.
Wenn Sie mehr über die Zusammenhänge erfahren möchten, dann finden Sie wichtige Informationen unter der Rubrik "Behandlungsmethoden". Hier finden Sie Praxisbeispiele und auch Erklärungen der TCM zu Symptomen und Meridianen.
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